Jeder Mensch?, 2022, Heft 4, S. 524 - 533, thema

Artikel 5 – Globalisierung

Globalisierung, Wertschöpfung in Billiglohnländern und Menschenrechtsschutz auf europäischem Niveau für alle Menschen – eine Utopie oder greifbar nahe?

Der Beitrag behandelt Art 5 der von Ferdinand von Schirach vorgeschlagenen Grundrechte – das Recht auf faire Globalisierung. Der Vorschlag reiht sich in die seit einigen Jahren anhaltende Diskussion rund um die Notwendigkeit höherer Sorgfaltspflichtstandards in einer globalisierten Konsumgesellschaft ein. Beschrieben wird hierbei deshalb, ob ein solches Grundrecht im Rahmen der GRC möglich wäre, bzw welche Alternativen auf unions- und völkerrechtlicher Ebene bestehen oder im Entstehungsprozess sind.

Jeder Mensch?, 2022, Heft 4, S. 470 - 480, thema

Jeder Mensch?

Einleitung

Der Schwerpunkt „Jeder Mensch?“ beleuchtet ausgehend von der Forschungsarbeit eines Projektteams aus verschiedenen Wissenschaftler:innen die Grundrechtsvorschläge der Initiative „Jeder Mensch“ rund um den Autor Ferdinand von Schirach: Aus einer rechtswissenschaftlichen Perspektive werden diese auf ihre Tauglichkeit und Notwendigkeit hin überprüft und konkrete Vorschläge bzw Alternativen angeboten, um aktuellen Herausforderungen, wie Umweltkrise, fortschreitende Digitalisierung, Globalisierung und der Frage nach einer geeigneten Durchsetzungsmöglichkeit der Grundrechte angemessen begegnen zu können. Zu diesem Zweck wurden für den vorliegenden Schwerpunkt sechs Beiträge verfasst, die sich jeweils mit einem von Schirach vorgeschlagenen Artikel aus inhaltlicher Perspektive auseinandersetzen. Ziel ist es, eine wissenschaftliche Debatte sowohl über die vorgeschlagenen Grundrechte im Einzelnen, als auch über die Weiterentwicklung unseres Grundrechtsbestands anzustoßen. Vorliegender Schwerpunkt tut dies aus Sicht des Unionsrechts und möchte beurteilen, ob die Vorschläge geeignet oder notwendig sind, um bestehendes Recht zu ergänzen. Die Vorschläge werden dazu kritisch beleuchtet, auf ein polemisches Fantasieren und Kritisieren wird jedoch zugunsten einer wissenschaftlichen Debatte verzichtet.