Objektivität und Rechtssicherheit bei rechtlichen Entscheidungen sind Ideale, die von der Rechtsordnung zwar verfolgt, von menschlichen Entscheidungsträger:innen allerdings nicht immer gänzlich umgesetzt werden. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verspricht, diesem Umstand Abhilfe zu leisten. Der vorliegende Beitrag untersucht in diesem Zusammenhang, inwieweit KI tatsächlich zu einer Steigerung der Objektivität rechtlicher Entscheidungen führen könnte. Unter Objektivität im Recht kann dabei einerseits der „gaze from nowhere“, also die Vorurteilsfreiheit der Entscheidungsträger:innen, verstanden werden, andererseits die Herstellung von Objektivität durch rechtlichen Diskurs bzw „legal reasoning“. Die Analyse zeigt jedoch, dass das Versprechen der Objektivitätssteigerung durch KI nur teilweise erfüllt werden kann und insofern einer differenzierten Betrachtung bedarf.
Zum Potenzial der Objektivitätssteigerung bei rechtlichen Entscheidungen durch KI